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800 Meter in die Teufe

10.10.15 gemeinsamer Ausflug mit dem FSV zum Besucherbergwerk Merkers und nach Sachsenhausen

Am 10. Oktober starteten wir pünktlich um 06:00 Uhr mit dem Bus Richtung Merkers in Thüringen. Über die A3, A66, A5 und A4 fuhr unser Busfahrer Frank vom Reisedienst Engelhardt in nordöstliche Richtung bis Friedewald. Die letzten Kilometer ging es über die B62 bis Merkers. Unser Zeitplan war heute Morgen sehr knapp da wir um 09:00 Uhr am Besucherbergwerk Merkers sein mussten. Trotz eines Unfalls bei Idstein und Stau bei Butzbach fuhren wir um 09:02 Uhr auf den Parkplatz des Besucherbergwerks. Super gemacht Frank! Auf eine Frühstückspause hatten wir aus Zeitgründen verzichtet und während der Fahrt Fleischwurst und Weck verzehrt.

Vor der Einfahrt in das Bergwerk bekam jeder eine Einfahrtmarke, blauen Kittel und Helm. Nach einer kurzen Einweisung fuhren wir mit etwa 80 Personen in einem 3 stöckigen Fahrstuhl 600 Meter in die Tiefe (die Bergleute sagen Teufe). Anschließend nahmen wir auf der Ladefläche eine kleinen Lkw Platz. Rechts, links und in der Mitte waren Sitzbänke und los ging die wilde Fahrt durch die Stollen.

Merkers

Es ist stockdunkel und der Fahrer „rast“ mit 30-40 km/h durch die dunklen Gänge. Es geht bergauf, bergab, links ab, rechts ab. Die Straße ist die reine Buckelpiste und alle müssen sich gut festhalten. Eine Achterbahn ist fast Kinderkarusell dagegen. Der 1. Halt ist in 700m Teufe bei einigen riesigen Arbeitsgeräten, danach geht es zum tiefsten Punkt der Rundfahrt bei 800 Metern. Eine riesige Kristallhöhle überrascht uns hier mit erstaunlich großen Kristallen von bis zu 1Meter Kantenlänge. Die Kristallhöhle wurde erst 1980 entdeckt.

Merkers 

Beim 3. Halt ist eine große Ausstellung von Arbeitsgeräten, Schutzeinrichtungen und Fahrzeugen zu sehen. Anschließend geht es zum ehemaligen Salzlager. Heute ist es eine Konzerthalle für 1500 Personen. Die tolle Akustik wird uns durch eine Light- und Musikshow deutlich. Die letzte und überraschendste  Station unserer Reise in die „Unterwelt“ ist auf etwa 450 Metern. Im so genannten Goldraum fanden die Amerikaner tatsächlich rund 80 Prozent der Gold- und Devisenreserven des untergehenden NS-Reiches. Vor dem Kriegsende fiel der Schatz der Nazis Anfang April 1945 den Amerikanern in die Hände. Der Oberkommandierende der Alliierten und spätere US-Präsident Dwight D. Eisenhower persönlich inspizierte wenig später das geheime Goldlager gut 500 Meter unter der Erde.

Merkers 

Nach gut 2 ½ Stunden kamen wir nach einer abenteuerlichen und informativen Fahrt wieder ans Tageslicht. Nach einem kleinen Imbiss aus der mitgebrachten Verpflegung fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein durch die herrliche thüringische Gegend Richtung Frankfurt.

Pünktlich um 15:00 Uhr hielt unser Bus am „Affentor“ in Frankfurt Sachsenhausen. Hier erwartete uns unser Fremdenführer Christian Setzepfand. Im reinsten Frankforter Platt erzählte er uns wissenswertes zu Historie von Sachsenhausen. Schwerpunkt seiner Ausführungen war natürlich das Nationalgetränk der Frankfurter, der Äbbelwoi. Wichtig ist dabei, Äbbelwoi leicht nasal auszusprechen. Soviel reden macht natürlich durstig und so ging es zur Äppelwoiwertschaft „Dauth-Schneider“ direkt neben dem Affentor. Hier wurde uns das „Stöffsche“ im „Bembel“ serviert. Traditionell trinkt man ihn aus dem „Gerippten“.  Dazu wurde „Handkäs mit Mussig“ serviert. Für einige von uns war es die erste Begegnung mit dem hessischen Sauermilchkäse. Es gibt nur 2 Möglichkeiten: man mag ihn oder man mag ihn nicht.

Sachsenhausen 

Danach ging es zum wenige hundert Meter entfernten „Markt im Hof“. Das ist eine relativ neue Einrichtung wo regionale Erzeuger Obst, Gemüse, Fleisch und natürlich Äbbelwoi vermarkten. Als nächste Kostprobe wurde uns ein Äbbelwoi aus Goldparmänen gereicht. Vorbei an schönen Fachwerkhäusern und der „Frau Rauscher aus der Klappergass“

Sachsenhausen 

ging es zur letzten Station, der seit 1803 bestehenden Gaststätte „Lorsbacher Thal“. Neben einer Speisekarte mit Frankfurter Spezialitäten bietet sie über 100!!! Äbbelwoisorten an. Die Speisekarte hatte für jeden von uns etwas zu bieten und das eine oder andere „Stöffsche“ wurde gepetzt.

Gegen 19 Uhr ging Richtung Reckenroth. Unser Busfahrer legte schöne Schlagermusik zum Mitsingen auf und leider war die Fahrt viel zu schnell vorbei. Um 20:15 Uhr ging ein wunderschöner Ausflug an der Bushaltestelle zu Ende.

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