Ausrückebereich Süd ist für Unwetter gerüstet
24.06.2016 Wasser im Gebäude, 25.06.2016 Straße und Schwimmbad überflutet, 03.06.2017 Klassenzimmer unter Wasser, diverse Keller unter Wasser, 16.03.2019 Keller unter Wasser. Diese Meldungen häufen sich in den letzten Jahren und es ist davon auszugehen, dass durch die Klimaveränderung Starkregenereignisse zur „Normalität“ werden.
Bei Starkregenereignissen ist die Feuerwehr mit besonderem Equipment, meist an vielen Stellen gleichzeitig, gefordert. Im Bereich der VG Katzenelnbogen wurde darauf schon vor Jahren reagiert und im Bedarfsplan der Ausrückebereich Süd mit den Einheiten Berghausen, Dörsdorf, Eisighofen und Reckenroth als „Unwettereinheiten“ vorgesehen. Als erste Maßnahme wurde in Dörsdorf ein MZF 1 stationiert.
In diesem Fahrzeug sind 3 Tauchpumpen, 1 6,2kW Aggregat, 2 Nasssauger, 1 Tiefensauger, 1 Lenzpumpe und diverse Materialien verlastet. Vom Rhein- Lahn Kreis wurden Leuchtmittel mit Stativ hier stationiert. Auch eine Lautsprecher Anlage gehört zum Fahrzeug. Um das Fahrzeug unterzustellen, musste das Gerätehaus Dörsdorf angebaut werden.
Bei der Überflutung des Katzenelnbogener Schwimmbades 2016 wurden die Einricher Floriansjünger von den Kameraden aus Diez mit einer „Chiemsee“ Schmutzwasserpumpe unterstützt. Wehrleiter Walter Diehl war begeistert von den Einsatzmöglichkeiten der Schmutzwasserpumpe und entschied, dass der Ausrückebereich Süd mit Schmutzwasserpumpen ausgestattet wird.
2017 erhielt die Einheit Eisighofen die erste Schmutzwasserpumpe „Chiemsee Mini“ mit dazu gehörigem Aggregat. Anfang 2019 wurden auch die Einheiten Berghausen und Reckenroth mit den gleichen Schmutzwasserpumpen und Aggregaten ausgestattet.
Technische Daten: Aggregat 3 kVA.
Chiemsee Mini: 1600 Liter Fördermenge p. Minute, 230 Volt
Damit ist es möglich, einen vollgelaufen Keller von 4mx4m der 1 Meter unter Wasser steht in etwa 10 Minuten leer zu pumpen. Dazu wird, vereinfacht gesagt, lediglich das Aggregat gestartet, das Stromkabel mit der Pumpe verbunden, ein Abwasserschlauch auf die Pumpe gesetzt und die Pumpe durch ein Kellerfenster in das Wasser gelassen.
Naturgemäß gibt es für die Schmutzwasserpumpen nicht sehr viele Übungsmöglichkeiten. Bürger die eine Zisterne haben die entleert werden muss, dürfen gerne den örtlichen Wehrführer ansprechen, um damit den „Unwetterspezialisten“ Übungsmöglichkeiten zu bieten.
Text und Bilder: Karlheinz Groß
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